Am Beispiel des württembergischen Bischofs Dr. h.c. Frank Otfried July wird deutlich, wie die führenden Köpfe innerhalb der evangelischen Landeskirchen dem Islam Tür und Tor in unsere Gesellschaft hinein öffnen. Bischof July besuchte im Februar 2013, finanziert durch Kirchensteuermittel, den Staat Oman. Er sprach nach Ende der Reise davon, dass man als Christ im Oman gut leben könne.
In seiner Rede vor etwa 150 Zuhörern in der Großen Sultan-Qaboos-Moschee in der omanischen Hauptstadt Muscat, sagte July, dass die Welt einem Haus gleiche, in dem jede Weltregion, Religion und Kultur ihr Zimmer habe. In einer Zeit der zunehmenden Globalisierung könne man sich in diesem Haus nicht mehr aus dem Wege gehen.
July betonte die besondere Verantwortung religiöser Menschen und Gemeinschaften, gerade in Zeiten des Umbruchs „das versöhnende Potenzial des Glaubens“ zu zeigen: „Wir wollen Wege des gemeinsamen Eintretens für Menschenrechte und Toleranz suchen.“
Laut July ist es wichtig, all denen den Rücken zu stärken, die sich für Toleranz und den Brückenbau zwischen den Religionen einsetzen. Das würde er auch Kritikern in Deutschland entgegenhalten, die seine Reise in ein islamisches Land eher skeptisch sehen.
Beeindruckt war er auch davon, dass die politischen Vertreter – und nicht nur die Theologen – immer wieder die Verwandtschaft der abrahamitischen Religionen betont haben.
An Kritiker gewandt sagt July: “Sie haben Vorbehalte und Bedenken, die christliche Identität könnte beschädigt werden. Manche haben Bilder von Christen in islamischen Ländern vor Augen, die verfolgt werden. Das nimmt etwas die Offenheit für einen solchen Dialog.” Dieser Satz ist ein Schlag ins Gesicht für alle verfolgten Christen und alle, die sich für verfolgte Christen einsetzen.
In einer Presseerklärung gibt Bischof July außerdem bekannt: “Der Oman gilt als Land, dessen Religionspolitik Toleranz zum Leitsatz macht. Der Sultan bzw. der Staat stellen Christen Kirchen zur Verfügung.” Und weiter: “Im Oman habe ich einen Islam kennengelernt, der tief verwurzelt ist und eine Toleranz gegenüber anderen Religionen entwickelt hat”, das würde ich den Kritikern sagen, “es ist es wert, diese Brücke zum Islam weiter auszubauen”.
Dem Bischof wurde, wie bei solchen Reisen üblich, von offizieller Seite das gezeigt, was für den Gast als angenehm gelten könnte. Der Bischof hat es geschluckt und überschrieb seine Reise, wie schon eingangs erwähnt, mit der Behauptung: “Im Oman kann man als Christ gut leben.”
Kommentare
Kommentar veröffentlichen